Freundschaftliches Miteinander und gegenseitige Unterstützung werden im Sportkreis West schon immer großgeschrieben. Ein Musterbeispiel der besonderen Art liefert der RMC Düren. Tieftraurig über das Aus ihrer Rennstrecke zum 30. Juni, wurde der Abbau organisiert und der Schrottcontainer bestellt. Die Zeit war knapp, selbst für ein angedachtes Nitro-Well-Farewells als Abschiedsveranstaltung blieb am Ende keine Zeit. Doch Rüdiger Hepp hatte noch rechtzeitig eine exzellente Idee, warum alles wegwerfen, vielleicht kann ja eine andere Strecke davon profitieren. Aufgrund der guten Kontakte und nicht zuletzt wegen der nicht einfachen Situation des MCC Bad Breisig folgten zwei Telefonate, dann ein Besichtigungstermin und schließlich der Demontagetermin nebst mehreren Transportfahrten.
Die vorbildlichen Streckenposten-Tonnen mit Sitzgestell wechselten ebenso den Standort von Düren nach Bad Breisig wie die unlängst renovierten Tische nebst Stühlen aus dem Fahrerlager. Auch Streckenbegrenzungen, die wirkungsvoll mit LKW-Planen eingepackten Kartreifen, sowie die Ampel wurden auf den Weg an den Rhein gebracht. Und kurzfristig entschied sich MCC-Vorsitzender Reinhard Treutler, auch ein Teil des Wellblechdaches mitzunehmen. „Das ist besser als ein Teil unseres Daches, das ja vom Sturmschaden arg in Mitleidenschaft gezogen wurde.“
Der Clou aber ist, dass auch die überhöhte Boxengasse, die beim Nitro-West-Masters 2018 eine gelungene Premiere feierte, demnächst ein Teil des Rhein-Ahr-Motodroms sein wird. MCC-Schriftführer Thomas Staab hatte zum Besichtigungstermin extra sein VG5-GT-Rennwagen mitgebracht und testete die Boxenrampe ausgiebig. „Funktioniert“, stellte er kurz und knapp fest. „Das wird die Situation in unserer Boxengasse entspannen und für mehr Platz sorgen. Und Spaß macht die Rampe auch.“ Ob die überhöhte Boxengasse schon beim Nitro-West-Masters #1 am 27./28. Juni zum Einsatz kommen wird, ist noch offen.
„Wir sind Rüdiger Hepp und dem gesamten RMC Düren sehr dankbar, dass sie an uns gedacht haben. Wir können das Material sehr gut gebrauchen, und es wertet unsere Strecke weiter auf“, sagt Reinhard Treutler, der Vorsitzende des MCC Rhein-Ahr e.V. Zum Transport erhielt Reinhard Treutler Unterstützung von seinem Arbeitsgeber Viktor Baumann Schwertransporte aus Bornheim, der einen LKW mit Ladekran samt Fahrer zur Verfügung stellte.
„Das war die beste Lösung, mit dem Material einen anderen Verein zu unterstützen, sonst wäre alles auf dem Schrott gelandet“, äußert RMC-Vorsitzender Rüdiger Hepp, der im Falle einer neuen Strecke – die Suche nach einem Gelände läuft bereits – diese von Grund auf neu errichten will. „Ich muss an dieser Stelle den RMC-Mitgliedern danken, die an diesem traurigen Tag so zahlreich beim Rückbau unserer Rennstrecke geholfen haben. Und zusammen mit den MCC-Jungs ging der Abbau überraschend gut und zügig.“
Am vergangenen Samstag trafen sich einige Mitglieder des RMC Düren zum Training in Bad Breisig. Sie saßen an Tischen und auf Stühlen, die ihnen sehr bekannt waren. „Ein gewohntes, ein gutes Gefühl“, so RMC-Schatzmeister Roland Karduck.
Link: Meldung „RMC Düren: Ende einer Ära"